Kläranlage
Das Abwasser aller Rodgauer Stadtteile wird in der Kläranlage in Weiskirchen gereinigt. Die Abwasserreinigungsanlage wurde seit Ende der 80er Jahre stetig ausgebaut und modernisiert. Sie ist auf dem neuesten Stand der Technik.

Für eine saubere Umwelt und eine effiziente Reinigung ist es wichtig, dass Sie sich als Bürgerinnen und Bürger richtige verhalten. Denn unzulässig über die Kanalisation entsorgte Abfälle und Medikamentenreste können sowohl in der Anlage als auch in der Natur Schaden anrichten!
Was gehört nicht ins Abwasser?
In § 7 der Entwässerungssatzung der Stadt Rodgau ist aufgelistet, was nicht in die Kanalisation eingeleitet werden darf. Damit ist verboten, Stoffe einzuleiten, die:
- die Kanalisation verstopfen
- zu Ablagerungen führen
- giftige, übel riechende oder explosive Gase bilden
- Bau- und Werkstoffe
(die Kanalisation angreifen bzw. die Abwasserreinigung/ Schlammbehandlung erschweren)
Welche sind das?
Übersicht
Feste oder flüssige Stoffe, die nicht in den Ausguss bzw. in die Toilette gehören Was sie anrichten Wo sie hingehören Asche lagert sich ab, zersetzt sich nicht Restabfallbehälter Binden und Windeln verstopfen Rohrleitungen und Pumpen Restabfallbehälter Chemikalien (z.B. Natronlauge, Schwefelsäure) vergiften das Abwasser, greifen Betonleitungen an Schadstoffsammlung Farben vergiften das Abwasser Schadstoffsammlung Fotochemikalien (Entwickler, Fixierer u.a.) vergiften das Abwasser Schadstoffsammlung Frittierfett lagert sich in den Rohrleitungen ab, führt zu Verstopfungen Gewerbe: Entsorgung durch Fachfirmen
Haushalt: Reste in verschlossenen Beuteln in RestabfallbehälterKatzenstreu lagert sich in den Rohrleitungen ab Im verschlossenen Beutel in den Restabfallbehälter Lacke vergiften das Abwasser Schadstoffsammlung Medikamente vergiften das Abwasser Apotheke Motoröl und ölhaltige Abfälle vergiften das Abwasser Rückgabe an Handel gemäß Altölverordnung Pflanzenschutzmittel vergiften das Abwasser Schadstoffsammlung Putzmittel vergiften das Abwasser, zerfressen Rohrleitungen und Dichtungen Schadstoffsammlung Schädlings- bekämpfungsmittel vergiften das Abwasser Schadstoffsammlung Slipeinlagen führen zu Verstopfungen Restabfallbehälter Speisöle aus Haushalten führen zu Ablagerungen und Rohr- verstopfungen In einem Gefäß in den Restabfallbehälter Speisereste führen zu Verstopfungen, locken Ratten an Restabfallbehälter Windeln verstopfen Rohrleitungen und Pumpen Restabfallbehälter
Die Reinigung des Abwassers erfolgt in verschiedenen Stufen
1. Stufe: Mechanische Reinigung
In der mechanischen Reinigung werden über einen Rechen, einen belüfteten Sand- und Fettfang sowie das Vorklärbecken ungelöste Stoffe aus dem Wasser entfernt, wie z.B.:
- Lappen
- Papier
- Hygieneartikel
- Ohrenstäbchen
- Gemüsereste
- Glas
- Splitt
- Sand
2. Stufe: Biologische Reinigung
Das mechanisch vorgereinigte Abwasser durchläuft in der nächsten Stufe eine intensive biologische Reinigung.
- In "Belebungsbecken" werden lösliche organische Stoffe mit Bakterien behandelt.
- Der bakterienhaltige Schlamm wird in Nachklärbecken vom Wasser getrennt.
- Das Prozesswasser (Abwasser aus der Faulschlammentwässerung) wird in einer eigenen kleinen Biologie einer Prozesswasserbehandlungsanlage behandelt.
- Hier wird die Ammonium-Fracht zu über 90% aus dem Abwasser der Faulschlammentwässerung im Teilstrom abgebaut, bevor dieses dann mit verminderter Fracht den Belebungsbecken zur weiteren Reinigung zugeführt wird.
3. Stufe: Chemische Reinigung
Durch Zugabe von Fällmittel wird das im Abwasser enthaltende Phosphat gebunden und dadurch eliminiert.
Ökologische Verwertung des Klärschlamms
Der in den Nachklärbecken abgetrennte Schlamm wird in den Belebungsbecken erneut zu Abwasserreinigungszwecken eingesetzt.
- Überschüssiger Klärschlamm wird entwässert in die Faultürme gepumpt.
- Durch das Schlammfaulungsverfahren gewinnt man dort ein Biogas, das im eigenen Blockheizkraftwerk in Wärme und elektrische Energie umgewandelt wird.
- Mit der Abwärme des Blockheizkraftwerks werden wiederum die Faultürme und Gebäude beheizt.
- Der ausgefaulte entwässerte Schlamm wird rein thermisch in Monoverbrennungsanlagen entsorgt.
- Das Wasser wird anschließend wieder in gereinigtem Zustand in die Rodau eingeleitet.
Regelmäßige Kontrollen zum Schutz der Umwelt
Die Verantwortlichen der Kläranlage kümmern sich im eigenen Betrieb um die Einhaltung der vorgeschriebenen Ablaufgrenzwerte. Darüber hinaus überwacht zusätzlich ein beauftragtes Labor die Reinigungsleistung der Kläranlage nach Eigenkontrollverordnung (EKVO).
Denn die Einleitung von Chemikalien oder anderen unzulässigen Substanzen in die Kanalisation führt
- zu gebührentreibenden Verschleißerscheinungen im Klärwerk
- schädigt auch nachhaltig die Umwelt
Unwissen schützt nicht vor Strafe. Die Entwässerungssatzung der Stadt Rodgau informiert über wichtige Bestimmungen.
Besichtigungen der Kläranlage
Das Sachgebiet Kläranlage bietet Führungen an
- für Schulklassen
- andere interessierte Gruppen
Rufen Sie uns einfach zur Terminabsprache unter der aufgeführten Kontaktadresse an.