Testbetrieb von Bussen mit alternativen Antrieben abgeschlossen

Am Freitag, den 19. Juni, absolvierte ein Elektrobus mit wasserstoffbetriebener Brennstoffzelle des Typs Mercedes Citaro FuelCELL die letzte Testfahrt. Das von dem Busunternehmen Winzenhöler aus Groß-Zimmern eingesetzte Fahrzeug bildete den Abschluss einer knapp vierwöchigen Testphase, in der gleich drei unterschiedliche Antriebsarten getestet wurden.

Bereits am 20. Mai begann die Testphase mit dem Einsatz eines rein elektrischen Fahrzeuges mit Energieversorgung über Batterie des Typs Iveco/Heuliez GX 337. Als Vertreter der mit Erdgas betriebenen Busse kam ein Iveco Crossway LE CNG zum Einsatz. Beide Fahrzeuge wurden zur Verfügung gestellt von der Firma IVECO.

Die Stadtwerke Rodgau setzten mit der Durchführung der Testphase einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung aus dem Jahr 2018 um. Um ein Konzept für die Pilotphase eines alternativen Antriebes zu erstellen und um auf Veränderungen bei den Klimazielen der EU zu reagieren, wurde der zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2019 startende Stadtbus mit einer Linie OF-40 für nur 2 Jahre (plus 1 Jahr optionale Verlängerung) ausgeschrieben.
Bis spätestens 01. Januar 2021 muss eine europaweite Vorabbekanntmachung erfolgen, in der bereits definiert werden muss, welche Antriebsart in der späteren Ausschreibung gefordert wird. Daher war ein verschieben der Testphase aufgrund der Corona Pandemie nicht möglich.

„Ziel ist es, für den mit Diesel fahrenden Stadtbus eine alternative Antriebsart zu finden und einen weiteren effektiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“, so Rodgaus Bürgermeister Jürgen Hoffmann.
Auch soll die am 18. April 2019 vom europäischen Parlament verabschiedete „CleanVehicle-Directive“, welche verbindliche Quoten für die Beschaffung von lokal emissionsfreien bzw. emissionsarmen Fahrzeugen vorschreibt, umgesetzt werden.

In Rodgau werden derzeit auf der Linie OF-40 acht Busse eingesetzt, die werktäglich über 2400 Fahrgäste im Stadtgebiet Rodgau befördern.

Das Verkehrsplanungsbüro iGDB mit Sitz in Dreieich begleitete die Testphase und übernimmt auch die Auswertung, in der neben den getesteten Antriebsarten auch die benötigte Infrastruktur sowie Fördermittel berücksichtigt werden. Um unter anderem Aufzeichnungen der Energieverbräuche sowie Protokolle zur Fahrdynamik zu führen, wurden die Fahrzeuge von Mitarbeitern der iGDB begleitet. Mehrere mit Messtechnik ausgestattete Tablets sollen hier ebenso wie der subjektive Eindruck der Fahrer und des Begleitpersonals Ergebnisse liefern.

Um weitere Eindrücke zu gewinnen, suchten die Stadtwerke bereits eine Woche vor dem Start der Testphase nach „Testfahrern“, die mindestens eine Stunde jedes Fahrzeug begleiten. Bereits nach nur einem Tag, hatten sich über dreißig interessierte Personen gemeldet. „Wir waren begeistert vom Interesse der Rodgauer Bürger an unserem Test“, so der Sprecher der Betriebsleitung Markus Ebel-Waldmann. Eigens für die Testfahrer entwickelten Fragebögen wurden an insgesamt zehn ausgeloste Rodgauer Bürger verteilt.

Die nächsten Wochen werden nun dazu genutzt, die Ergebnisse des Tests auszuwerten um belastbare und richtungsweisende Ergebnisse für den Einsatz geeigneter Antriebe im Stadtgebiet Rodgau in naher Zukunft zu erhalten. Mit ersten Ergebnissen wird Ende August gerechnet.
Den Gremien der Stadt Rodgau sollen die Ergebnisse ab September 2020 vorgelegt werden.