Digitale Unterstützung für die Kläranlage
Die Kläranlage der Stadtwerke Rodgau reinigt zuverlässig das Abwasser aller Rodgauer Stadtteile. Doch was, wenn es an der Anlage oder an einer der Außenstellen zu einer Störung kommt? In diesem Fall sind die Mitarbeiter der Kläranlage mit ihrem neuen Sachgebietsleiter, Christoph Scholz, gefragt. Sie werden informiert, sobald eine der 24 Außenstationen oder die Kläranlage mit ihren über 1.500 Sensoren im Stadtgebiet eine Fehlfunktion meldet.
Bisher geschah das über eine statische Übersichtswand, doch Mitte August bekam das Team digitale Unterstützung. Seitdem ist die neue, moderne Videowand im Einsatz, die den Mitarbeitern der Kläranlage alle wichtigen Informationen in vier parallelen Ansichten zur Verfügung stellt. Liegt eine Störung vor, leuchtet der entsprechende Anlagenteil rot auf. Um eine bessere Ansicht zu ermöglichen, kann der jeweilige Bildschirmteil im Vollformat dargestellt werden. Eine ausführliche Störungsmeldung setzt den Mitarbeiter dabei über alles Wichtige ins Bild.
Ein weiterer Vorteil: Die von den Sensoren übermittelten Daten werden zusätzlich als Kurven abgebildet. Vergrößert man diese auf den ganzen Bildschirm, können die Mitarbeiter den Datenverlauf im Detail beurteilen und jeden Anlagenteil bis zu drei Tage zurückverfolgen. „Die große graphische Darstellung der Kurven macht eine Beurteilung viel einfacher“, erläutert Elektromeister Thomas Larisch, „So können wir auch mal zu dritt oder zu viert eine Situation einschätzen.“
Über die vorhandene Leittechnik können die Mitarbeiter darüber hinaus auf die gesamte Anlage und die Außenstationen zugreifen und beispielsweise Befehle zur elektronischen Steuerung von Pumpen geben. „Die neue Videowand hat entscheidende Vorteile, denn sie befähigt uns, alle Anlagenteile zu bewachen, Störungen jederzeit live zu verwalten und auch zukünftige Anlagenteile unkompliziert in die Darstellung mitaufzunehmen, denn die Videowand ist individuell programmier- und erweiterbar“, zeigt sich Stefan Lambert, der technische Betriebsleiter der Stadtwerke Rodgau, begeistert.
Eine weitere Besonderheit dieses Projektes liegt in der Eigenleistung, die beim Umbau der Leitstelle erbracht wurde. So entfernte das Team der Kläranlage zunächst die statische Mosaikwand mit ihren wenigen Anzeigen aus der Leitwarte. Anschließend wurde das bestehende Grundprofil auf die neuen Anforderungen, nach den aktuell gültigen Richtlinien, angepasst. Die Elektronik wurde neu verlegt und die Netzwerkanbindung vorbereitet. Nach der Montage der neuen Videowall–Monitore durch einen externen Dienstleister erledigte das Team abschließend ebenso die Trockenbau- und Malerarbeiten in Eigenleistung.
Bilder des Umbaus